Sardinien & Korsika

13.06. - 29.06.2009

Hier geht's zum ausgiebigen Reisetagebuch (pdf, ca. 10,5 MB)

Im Juni 2009 führte unser Motorradurlaub nach Sardinien und Korsika.

Die Anreise erfolgte über Genua - Bastia. Korsika haben wir dann lediglich durchquert, um am nächsten Tag gleich weiter über Bonifacio - Santa Teresa Gallura nach Sardinien überzusetzen.

Auf Sardinien haben wir unser Hauptquartier in Santa Maria Navarrese an der Ostküste aufgeschlagen. Von dort aus haben wir mehrere Touren durch das Hinterland unternommen. Die ersten Tage waren eigentlich schon zu heiß zum Moped fahren. Die großen Verbindungsstraßen (SS) auf Sardinien befinden sich in zumeist sehr gutem Zustand. Weicht man aber auf kleinere Verbindungsstraßen (SS) oder Nebenstraßen (SP) aus, sieht das mit dem Straßenbelag schon anders aus, er lässt dann doch häufig sehr zu wünschen übrig. Und meist ist es so kurvig, dass man sich fast schon freut, wenn man mal 50 m geradeaus fahren darf.

Dafür bekommt man auf den etwas abseitigeren Straßen aber auch mehr zu sehen. Wunderbare Landschaften, kleine Bergdörfer und tolle Ausblicke. Insgesamt hat es uns auf Sardinien gut gefallen. Die Leute waren nett, das Essen gut (wenn auch manchmal arg teuer) und die Landschaft ist zwar karg, hat aber ihre eigene Schönheit. Der Fahrspaß aber blieb bei Hitze und schlechten Straßen dann doch manchmal auf der Strecke. Da gibt es bessere Ecken.

Nach einer knappen Woche haben wir uns auf den Rückweg Richtung Korsika gemacht. Auf Korsika haben wir unser erstes Quartier in Zonza im südlichen Hinterland aufgeschlagen. Ein sehr schönes Bergdorf in einer tollen Landschaft. Das zweite Quartier lag in Calacuccia im nördlichen Hinterland. Die Temperaturen waren erträglicher, besonders in den Bergen war es gut auszuhalten. Insgesamt ist Korsika teurer als Sardinien. Die Übernachtungspreise sind zwar in etwa gleich, dafür sind die Preise für Essen und Getränke höher. Auch im Hinterland ist es nicht spürbar billiger.

Auch für Korsika gilt: die großen Verbindungsstraßen (N) sind in sehr gutem Zustand. Dafür aber auch teilweise sehr fad, wie z.B. die Verbindung Bastia - Bonifacio, und durchgehend stark befahren. Nutzt man die kleineren Nebenstrecken (D) sieht es mit dem Zustand noch schlimmer aus als auf Sardinien. Ich habe hier mit Abstand die schlechtesten Straßen erlebt, die ich je gefahren bin. Woher also das Gerücht kommt, Korsika wäre das Motorrad-Wunderland - ich weiß es nicht. Doch auch hier gilt, landschaftlich am schönsten sind genau diese Nebenstrecken und will man wirklich was sehen von der Insel kommt man kaum drum rum.

Korsika hat uns trotzdem alles in allem besser gefallen als Sardinien. Höhere Berge, beeindruckendere Landschaften, besseres Essen, nette Leute und Orangina. Dafür noch schlechtere Straßen und der Fahrspaß hielt sich auch hier über weite Passagen doch sehr in Grenzen. Aber der korsische Fernwanderweg GR 20 steht irgendwann einmal auf dem Programm. Die Rückfahrt ging über Bastia - Livorno. Insgesamt sind wir ca. 4.100 km gefahren. Und trotz einer zickenden TL, die diverse Male nicht angesprungen ist, und der anstrengenden Fahrerei über schlechte Straßen war es wieder eine wunderschöne Tour.