Würzburg

20.09. - 22.09.2019

Wir wollen schon lange in unserem Garten Wein anbauen. Da wir aber einen sehr unterschiedlichen Geschmack haben, was Weintrauben angeht, war die Entscheidung schwierig. Da hat Horst gelesen, dass es in der Nähe von Würzburg in einer Rebschule Trauben-Probiertage gibt, bei denen man alle Weintrauben-Sorten durchprobieren kann. Und da wir eh noch nie in Würzburg waren, fiel die Entscheidung, ein Wochenende dort zu verbringen und auf dem Heimweg einen Rebstock mitzunehmen.

Übernachtet haben wir im Hotel Grüner Baum in der Nähe der alten Mainbrücke. Das Hotel liegt nicht direkt in der Altstadt, aber trotzdem recht zentral. Ein Platz in der nahe gelegenen Tiefgarage kostet extra, aber sonst ist parken hier etwas schwierig. Zwar liegt das Hotel direkt an der Straße, ist aber trotzdem relativ ruhig. Wir hatten ein wirklich schönes Zimmer und das Frühstück ist ausgezeichnet mit einer großen Auswahl.

Nach unserer Ankunft am Freitagnachmittag steigen wir zur Festung Marienberg, die hinter unserem Hotel auf dem Berg liegt. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf die Altstadt von Würzburg. Die Festung ist das ehemalige fürstbischöfliche Schloss und war von 1253 bis 1719 die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Durch die darunter liegenden Weinberge gehen wir in die Stadt zurück und über die alte Mainbrücke. Das scheint der place-to-be zu sein hier. Die Leute sitzen und stehen rum und trinken Wein. Abendessen gibt es heute in der Pizzeria Capri, der ältesten Pizzeria in Deutschland, gegründet 1952. Allerdings ist sie nicht mehr im Besitz des ehemaligen Begründers, der aus den Abruzzen nach Würzburg kam. Wir essen aber trotzdem sehr gut, zur Vorspeise ausgezeichnete spanische Tapas und danach eine wirklich gute Pizza.

Am Samstag stehen die übrigen Sehenswürdigkeiten Würzburgs auf dem Programm. Allen voran die Residenz, die Weltkulturebe ist. Sie ist auch wirklich sehenswert und der Eintritt lohnt sich. Obwohl sie ja eigentlich, wie so ziemlich alles in Würzburg, Fake ist. Die Residenz wurde beim Bombenangriff vom 16.03.1945 schwer beschädigt und später nach Originalplänen wiederaufgebaut. Natürlich besichtigen wir auch einige der zahlreichen Kirchen und besuchen das Juliusspital. Dazwischen gibt es Shopping und Kaffee-Pausen, wie sich das gehört.

Am Nachmittag steigen wir noch zum Käppele hoch. Die Barockkirche ist eines der wenigen historischen Bauwerke, die in der Bombennacht nicht zerstört wurden. Auch von dort hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. Zurück in der Stadt genießen wir den Bummel am Main entlang. Die Straße ist heute für den Autoverkehr gesperrt, so ist das doch eigentlich viel schöner. Den Sightseeing-Abschluss macht das Lusamgärtchen hinter dem Dom, in dem das Grab von Walther von der Vogelweide vermutet wird. Ehe es dann zum Abendessen geht, genießen wir einen ausgezeichneten Smoothie und fragen den Wirt nach einem Tipp für ein echt fränkisches Abendessen. Er empfiehlt uns den Karthäuserhof und dort essen wir wirklich ausgezeichnet. Die Portionen sind allerdings nicht von schlechten Eltern und sogar für uns zu groß. Danach gibt es noch einen ausgezeichneten Cocktail am Mainufer ehe es uns zu kalt wird.

Damit ist unser Besuch in Würzburg schon wieder zu Ende. Es ist eine sehenswerte Stadt, obwohl nur noch wenige historische Gebäude stehen und die wenigen vorhandenen wiederaufgebaut sind. In Regensburg haben wir eine Altstadt mit wenigen Bausünden, in Würzbug gibt es Bausünden mit ein wenig Altstadt. Wobei wir in Regensburg natürlich keine solchen Highlights wie die Festung Marienberg oder die Residenz haben. Auf dem Heimweg besuchen wir die Rebschule Steinmann, wo an diesem Wochenende Trauben-Probiertage sind. Wir suchen uns zwei leckere Sorten aus und nehmen die Pflanzen mit. Schauen wir mal, ob die bei uns was werden...