Paris

26.08. - 31.08.2022

Zu meinem Geburtstag 2022 habe ich wieder eine Überraschungsreise bekommen. Es ging nach Paris, was mich sehr gefreut hat. Das Auto haben wir am Stadtrand in einem bewachten Parkhaus stehen lassen und haben uns in Paris hauptsächlich mit der Metro bewegt, was Sinn macht. Die Metros fahren in einer sehr kurzen Taktung und sind außer zu den Stoßzeiten angenehme Fortbewegungsmittel. Übernachtet haben wir im wunderbaren Hotel Ducs de Bourgogne nahe der Pont Neuf und damit sehr zentral. Das Hotel liegt trotzdem sehr ruhig und bietet ein gutes Frühstück. Also eine perfekte Basis für die Erkundung von Paris.

Nachdem wir am Freitag früh aufgebrochen waren und wenig Stau hatten, waren wir am frühen Nachmittag im Hotel. Nach dem Auspacken ging es gleich zu einer ersten Erkundung los. Auf der Île de la Cité bekommen wir einen ersten Eindruck von den Getränkepreisen - Paris ist tatsächlich sehr, sehr teuer... Nach dem verheerenden Brand im April 2019 ist die Kathedrale Notre-Dame de Paris noch immer gesperrt und eingerüstet, wir können sie daher nur von außen sehen. Dafür gibt es einen schönen Bummel an der Seine und ein frühes Abendessen im Quartier Latin. Das ist trotz Touristen-Menü sehr lecker. ;-) Dann geht es aber früh ins Bett, da wir beide in der letzten Nacht nur wenig geschlafen haben. Und wir schlafen beide ganz ausgezeichnet.

Am Samstag gehen wir gleich morgens zum Louvre, der nicht weit weg von unserem Hotel liegt. Einen Besuch innen sparen wir uns, da uns Gemälde nicht so interessieren (nicht mal die Mona Lisa). Durch die Tuilerien geht es weiter zum Place de la Concorde mit dem beeindruckenden Obelisken und dann mit einem Abstecher zum Petit und Grand Palais über die Champs Élysées weiter zum Arc de Triomphe.

Ich wusste schon, dass das groß ist hier, aber die unfassbaren Ausmaße des Ganzen überwältigen mich dann doch. Vom Dach des Arc de Triomphe hat man eine fantastische Aussicht, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Und dort gewinnt man auch den besten Eindruck der kaum fassbaren Achse vom Louvre bis zum Grand Arche. Zu dem fahren wir nach einem Kaffee mit der Metro. Der Grand Arche steht im Hochhausviertel La Défense und bildet den westlichen Abschluss der über 8 km langen Achse, die beim Louvre beginnt. Hier glaubt man sich in einer anderen Welt.

Mit der Metro geht es wieder zurück in das 1. Arrondissement. Rund um die große Oper befindet sich das Nobel-Einkaufsviertel, das heute natürlich gut besucht ist. Die Grand Opéra selbst ist ein weiteres unglaubliches Bauwerk mit einer verschwenderischen Ausstattung, die man gesehen haben muss, sonst glaubt man es nicht. In das berühmte Kaufhaus Lafayette mit seiner beeindruckenden Jugendstil Glaskuppel werfen wir dann nur noch ein kurzen Blick. Paris sprengt derart die gewohnten Dimensionen, dass wir erst einmal ein Pause brauchen.

Am Sonntag geht es gleich nach dem Frühstück nach Montmatre. Auf dem Hügel steht die Basilika Sacré Coeur, deren kleine Schwester wir in unserem Portugal Urlaub bereits besichtigt haben. Morgens um neun ist es noch schön ruhig hier und nach einer Besichtigung schlendern wir durch das Künstlerviertel, das wirklich nett ist. Da wir noch den Turm besteigen wollen, um die Aussicht zu genießen, geht es zurück zur Sacré Couer und dann unzählige Stufen nach oben. Die Aussicht lohnt die Anstrengung, man hat einen tollen Blick über ganz Paris.

Nach einem Kaffee in dem Café, in dem die fabelhafte Welt der Amélie gedreht wurde und einem Abstecher zum Moulin Rouge geht es mit der Metro nach Saint-Denis. Saint-Denis ist eine eigene Stadt nördlich von Paris und gilt als Problemviertel. Hier leben überwiegend Menschen mit arabischen und afrikanischen Wurzeln, auf dem gerade stattfindenden Markt stechen wir dann auch etwas heraus. Der Grund, warum wir hierher gefahren sind, ist aber die Kathedrale von Saint-Denis. Sie gilt als Mutter der Gotik und in ihr sind fast alle französischen Könige beerdigt. Die teilweise sehr aufwändig gestalteten Grabmale lohnen durchaus einen Besuch.

Zurück in der Innenstadt statten wir dem Invalidendom mit seiner vergoldeten Kuppel einen Besuch ab. Hier ist Napoleon Bonaparte bestattet und sein Grabmal ist nicht gerade das, was man bescheiden nennen würde. Zurück an der Seine bewundern wir die erstaunliche Brücke Alexandre III. und schlendern am Musée d'Orsay vorbei, einem weiteren beeindruckenden Bau. Nach einem leckeren Abendessen genießen wir einen Absacker am Seineufer mit einem schönen Sonnenuntergang, begleitet von guter Blues Musik.

Am Montag geht es dann morgens gleich zur top Sehenswürdigkeit von Paris. Wie empfohlen, fahren wir mit der Metro zum Trocadero, da man von dort einen guten Blick auf das Wahrzeichen von Paris, den Eiffelturm hat. Wir haben Tickets zur 2. Plattform über die Stufen und das ist gar nicht so anstregend wir befürchtet. Der Ausblick ist toll und die Konstruktion beeindruckend. Die Pariser mögen ihn ja angeblich nicht so, aber die Touristen lieben ihn. Nach dem Eiffelturm besuchen wir eine der in Paris beheimateten Kopien der Freiheitsstatue, von Paris nach New York in 20 min.

Danach geht es mit dem Zug nach Versailles. Das Schloss von Versailles ist eine der größten Palastanlagen Europas. Heute wird dort anscheinend ein Film gedreht und es laufen jede Menge Menschen in lustigen Kostümen herum. Am Montag hat das Schloss zu, aber wir wollten es eh nicht von innen besichtigen. Viel beeindruckender ist nämlich die riesige Parkanlage, die wir mit einem Golfcart erkunden. Nur schade, dass die zahlreichen Brunnen und Wasserspiele nicht laufen. Zurück in der Stadt gibt es heute ein ganz ausgezeichnetes Abendessen in der Taverne de l'arbre Sec, die wir sehr empfehlen können. Und danach einen noch spektakuläreren Sonnenuntergang als gestern.

Vielleicht ist es makaber, an seinem Geburtstag einen Friedhof zu besichtigen, aber der Père-Lachaise ist eine echte Sehenswürdigkeit. Außerdem sind sehr viele berühmte Menschen hier bestattet. Unter anderem Jim Morrison von den Doors, dessen Grab mittlerweile eingezäunt ist, da ständig Stücke von seinem Grabstein geklaut wurden. Ebenfalls viele berühmte Menschen sind im Panthéon bestattet, der nationalen Ruhmeshalle Frankreichs. Der Panthéon ist damit ein würdevoller Abschluss unserer Paris Besichtigung. An meinem Geburtstag geht es traditionell zum Mexikaner und das ist in Paris das sehr empfehlenswerte Azteca, in dem wir ein leckeres Abschiedsessen genießen.

Am Mittwoch geht es dann wieder nach Hause. Paris ist eine überwältigende Stadt, die man mal gesehen haben sollte. Hier ist gefühlt alles ein wenig größer und verschwenderischer. Was der Stadt defintiv sehr gut tut ist die Tatsache, dass die Innenstadtbezirke seit dem Frühjahr 2022 für den Durchgangsverkehr gesperrt sind. Dadurch gibt es nur noch sehr wenig Autoverkehr, dafür umso mehr Fahrradfahrer. Man findet an fast jeder Ecke Leihfahrräder, was auch rege genutzt wird. Das macht den Bummel durch die Stadt deutlich entspannter, da nun mehr Platz für die Fußgänger ist und sich die Touristenmassen besser verteilen können. Wir hatten ein paar wirklich wunderbare Tage in der Stadt der Liebe. :-)