Venedig

26.08. - 31.08.2021

Zu meinem 53. Geburtstag habe ich mir wieder eine Überraschungsreise gewünscht. Anreise mit dem Zug wollten wir in diesem Jahr wegen Corona nicht und deswegen sollte das Ziel in Auto-Reichweite liegen. Es wurde schließlich Venedig, eine tolle Wahl! Zwar war an den beliebten Touristen-Hotspots recht viel los, aber außenrum war es wunderbar ruhig und wir haben ein paar wunderschöne Tage in der Lagunenstadt verbracht.

Übernachtet haben wir im Hotel Palazzo Canova direkt am Canal Grande bei der Rialto Brücke. Das Hotel liegt damit zentral in Venedig, unser Zimmer war dennoch angenehm ruhig. Das Hotel und das Zimmer waren wirklich toll und auch das Frühstück war ausgezeichnet. Dazu noch das jederzeit nette und freundliche Personal, perfekt und eine klare Empfehlung.

Nach unserer Ankunft am Nachmittag und dem Einchecken machen wir am Donnerstag eine erste kleine Stadterkundung. Ohne Google Maps verläuft man sich in den Gassen gerne, aber dadurch kommt man auch mal an Ecken, die eher unscheinbar sind. Wenn man aber zurück in sein Hotel will, bietet es sich schon an, Maps zu Rate zu ziehen, um nicht in einer der zahlreichen Sackgassen an einem Kanal zu landen. Da wir beide recht müde sind, gibt es nach einem frühen Abendessen, bei dem nur die Aioli-Paste erwähnenswert ist, einen Absacker in der Bar unseres Hotels mit einer tollen Aussicht auf den Canal Grande bei Nacht. Die aufgerufenen Preise sind aber recht stolz, 13,00 € für einen alkoholfreien Cocktail - da zahlt man halt die Lage und die Aussicht mit.

Am Freitag Morgen haben wir ein wenig Regen, was uns aber einen wunderbar ruhigen Morgen zu unserem ersten Ausflug auf den Markusplatz beschert. Und mittags wird das Wetter dann auch wieder schön. Für den Nachmittag haben wir Tickets für den Dogenpalast online gebucht und so erkunden wir am Vormittag die Ostseite von Venedig mit dem Biennale Park. Hier ist nicht viel los und wir besuchen ein marodes Fußballstadion und eine Kirche, in der gerade eine Beerdigung vorbereitet wird. Natürlich kommt der Sarg mit dem Boot. Nach einer entspannten Kaffee Pause gehen wir zurück zum Markusplatz, der mittlerweile gut bevölkert ist. Vor dem Dogenpalast wird für eine Veranstaltung aufgebaut, wir bekommen erst später mit, dass während unseres Aufenthalts eine Modenschau von Dolce & Gabbana stattfindet. Und die Filmfestspiele starten auch kurz später, vielleicht war es deswegen trotz Corona recht voll.

Der Dogenpalast in Venedig muss natürlich sein, allerdings hat sich die Online Buchung der Tickets nicht wirklich gelohnt, da die Schlange für die vorreservierten Tickets viel länger ist als die am Ticketschalter. Wir stehen 20 min an, nur um dann nicht reingelassen zu werden, da wir keinen Ausweis dabeihaben. Den braucht man nämlich zusätzlich zu seinem grünen Corona Pass... Also schnell zum Hotel zurück und dann nochmal anstellen. Lohnt sich aber trotzdem, da der Dogenpalast echt sehenswert ist. Danach gönnen wir uns zwei Kaffee und ein Tonic für 30,00 € auf dem Markusplatz, sehen Sharon Stone beim Fotoshooting zu und flüchten dann aber schnell in etwas ruhigere Ecken. Das Viertel Dorsoduro ist eine unbedingte Empfehlung, sehr entspannt und ruhig. Abendessen gibt es heute im Restaurant Casin dei Nobili in einem netten Innenhof und dort essen wir sehr lecker und zu moderaten Preisen. Den heutigen Absacker nehmen wir deutlich günstiger als gestern in der Bierreria in der Nähe unseres Hotels ein.

Auch am nächsten Morgen haben wir ein wenig Regen, aber es wird schnell wieder schön. Natürlich muss auch der Markusdom bei einem Venedig Besuch sein und so reihen wir uns in die Schlange am Eingang ein. Und auch der Dom ist schon sehr beeindruckend und sehenswert. Nach einer Kaffee Pause kaufen wir uns ein Ticket für die öffentlichen Schiffe für die nächsten 3 Tage, um auch die umliegenden Inseln erkunden zu können. Heute geht es zuerst zur Friedhof-Insel, wo kaum Menschen sind und danach nach Murano, wo wir schon wieder mehr treffen. Aber immer noch wenig im Vergleich zu den Hotspots. Nach einer gemütlichen Rückfahrt mit dem Schiff suchen wir uns ein Restaurant für das Abendessen und entscheiden uns für Frary's Restaurant, das mediterrane Küche anbietet. Und zwar nicht nur der nördlichen Anlieger, sondern auch aus Nordafrika. Nach einer ausgezeichneten Vorspeisenplatte genieße ich mein leckeres marokkanisches Tajine. Ebenfalls eine unbedingte Empfehlung!

Am Sonntagmorgen fahren wir zum Lido, gemeinsam mit jeder Menge italienischer Familien, die den schönen Tag am Strand verbringen wollen. Am Lido fahren Autos, das sind wir gar nicht mehr gewöhnt! Nach einem Besuch am Strand, gibt es eine Kaffee Pause mit leckerem Kuchen und dann sehen wir uns noch das Gelände der Filmfestspiele an, die am 01.09. hier starten. Danach fahren wir mit dem Schiff zurück und genießen die klassische Ansicht vom Kanal auf den Dogenpalast und den Markusplatz bei bestem Wetter. Zum Glück dürfen die großen Kreuzfahrtschiffe hier seit dem 01.08. nicht mehr durchfahren!

Zurück auf der Hauptinsel haben wir Durst und machen einen Stopp in der Bar Angela, wo Horst nach der Bestellung einer "grande Cola" eine Mass Cola bekommt. Der Spaziergang durch Cannareggio, dem nördlichen Viertel, ist schön, da hier kaum Touristen unterwegs sind. Ok, wir sind ja auch welche, aber die Massen nerven dann doch ein wenig. Im Irish Pub trinke ich Minzwasser, das wie Zahnpasta schmeckt und entdecke einen Jahn Regensburg Aufkleber auf der Toilette. Abendessen gibt es im Antico Gatoleto mit einem typischen Nudelgericht als Vorspeise - schwarze Spaghetti. Leider sind sie schon ein wenig kalt, aber unsere Zungen färben sie trotzdem schön schwarz. Der Burger zum Hauptgericht ist dann allerdings klasse! Beim Rückweg zieht ein Gewitter auf, das uns spektakuläre Wolkenstimmungen und einen Regenbogen über der Rialto Brücke beschert, aber zum Glück nur ein paar Tropfen Regen bringt.

An meinem Geburtstag bekomme ich einen netten kleinen Geburtstagskuchen zum Frühstück vom Hotel, sogar mit Kerze. Dann versuchen wir das richtige Schiff nach San Giorgio Maggiore zu finden, was gar nicht so einfach ist. Nach dem Besuch der dortigen Kirche setzen wir auf Giudecca über, das der Hauptinsel gegenüber liegt. Hier ist es auch eher ruhig und gemütlich. Zurück auf der Hauptinsel schaffen wir es dann endlich doch noch, die Kirche Santa Maria Glorioso dei Frari zu besichtigen. Und die ist mal richtig beeindruckend. Leider sind aktuell Renovierungsarbeiten im Gange, aber den größten Teil kann man trotzdem besichtigen. Sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Vor dem Essen gibt es noch eine Ziggy Starduck Ente vom Venice Duck Store. Natürlich finden wir auch in Venedigt einen Mexikaner für das Geburtstagsessen. Das Restaurant Iguana ist eine unbedingte Empfehlung. Die (selbst gemachten) Nachos zur Vorspeise alleine sind schon genial und auch die Hauptspeise ist sehr lecker. Ein heftiges Gewitter mit Hagel vertreibt uns zwar nach drinnen, aber das ist ja auch nicht schlimm.

Am Dienstag müssen wir dann leider wieder heim. Nach einem letzten leckeren Frühstück holen wir unser Auto aus dem Parkhaus und fahren heim. Unser Fazit: Venedig ist trotz Touristenmassen eine schöne Stadt, die sich an vielen Ecken ihren Charme bewahrt hat. Man muss nur um ein paar Ecken von den Hauptrouten weg und findet wunderbare Ecken und deutlich günstiger wird es auch. Wir haben einen wunderbaren Kurzurlaub hier verbracht.