Weimar
29.08. - 01.09.2017
Nach zwei super Tagen am Sachsenring ging es zu meinem Geburtstag 2017 nach Weimar. Vom Sachsenring aus gut zu erreichen bot sich die schön restaurierte thüringische Stadt an.
Übernachtet haben wir im Hotel Russischer Hof im Zentrum von Weimar am Goetheplatz. Das Traditionshotel liegt sehr zentral und ist wunderbar renoviert. Wir hatten ein tolles Zimmer und das Frühstücksbuffet war ebenfalls sehr gut. Das Auto mit unserem großen Hänger mit den Mopeds fand im Hof Platz. Das Hotel war auf jeden Fall eine sehr gute Wahl.
An meinem Geburtstag haben wir zuerst die Anna Amalia Bibliothek besichtigt. Am 02.09.2004 brach ein Brand im Dachstuhl des Hauptgebäudes aus, bei dem 50.000 Bände komplett zerstört und weitere 62.000 Bände durch Löschwasser und Brand zum Teil stark beschädigt wurden. Viele Bücher sind mittlerweile restauriert, ebenso wie die Räumlichkeiten. Die Bibliothek ist recht klein und der Eintritt recht teuer, der Besuch hat sich dennoch gelohnt. Danach sind wir durch den wirklich schönen Park an der Ilm spaziert und haben Goethes Gartenhaus, die römische Villa und die unter dem Park gelegene Parkhöhle besichtigt, die im 2. Weltkrieg auch als Bunker genutzt wurde. Danach ging es mit der Kutsche zurück zum Hotel.
Nach einem ausgiebigen Bad ging es zurück in die Stadt, wo wir den Cranach Altar in der Stadtkirche besichtigt haben. Geburtstagsessen gibt es im El Nino, wo wir ausgezeichnet gegessen haben. Danach noch einen Milchshake und einen Eisbecher und einen Bummel und dann ab ins Bett.
Am Donnerstag war das Wetter leider nicht mehr ganz so gut, es war kühler und zwischendurch hat es immer wieder geregnet. Am Vormittag sind wir mit dem Bus zum Belvedere gefahren, wo wir zunächst den wunderbaren Park und anschließend das Schloss besichtigt haben. Mit dem Bus ging es dann zurück in die Stadt. Dort haben wir das Museum für Ur- und Frühgeschichte besucht. Das Museum ist sehr interessant und führt einen von der Urzeit bis zum Mittelalter durch die Geschichte der Gegend mit vielen sehenswerten Exponaten.
Am Nachmittag sind wir mit dem Bus zur Gedenkstätte des KZ Buchenwald ca. 10 km außerhalb von Weimar gefahren. Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Es wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar als Arbeitslager betrieben. Insgesamt waren in diesem Zeitraum etwa 266.000 Menschen aus allen Ländern Europas hier inhaftiert. Die Zahl der Todesopfer wird auf etwa 56.000 geschätzt. Nach dem Krieg wurden Teile des Geländes von der sowjetischen Besatzungsmacht als Speziallager Nr. 2 genutzt. Es existierte bis 1950, dort starben ca. 7.000 Menschen. Zunächst war das Lager für politische Gegner des Naziregimes, vorbestrafte Kriminelle und sogenannte Asoziale sowie Juden, Zeugen Jehovas und Homosexuelle bestimmt. Ab dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden zunehmend Menschen aus anderen Ländern interniert. Bei der Befreiung im April 1945 waren 95 Prozent der Häftlinge keine Deutschen. Vor allem nach 1943 wurden im KZ Buchenwald und in seinen insgesamt 136 Außenkommandos KZ-Häftlinge rücksichtslos für die Rüstungsindustrie ausgebeutet. Daher war Buchenwald kein Vernichtungslager mit industrieller Vernichtung und Verwertung wie die großen Konzentrationslager in Polen. Dennoch wurden viele Gefangene von der SS ermordet oder starben an den unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Manche Häftlingsgruppen wurden zur sofortigen Ermordung in der Genickschussanlage ausselektiert, wie etwa sowjetische Kriegsgefangene (Quelle: Wikipedia ). Besichtigt werden können das Tor, das Krematorium sowie eine sehr sehenswerte Ausstellung zur Geschichte des KZ. Die Baracken stehen nicht mehr und sind nur durch Grundrisse und Tafeln gekennzeichnet. Der Besuch ist bedrückend, insbesondere das Kreamtorium mit dem Hinrichtungskeller macht mich ziemlich fertig.
Weimar ist eine wirklich schöne Stadt und der Besuch hat sich gelohnt. Wenn wir auch keinem erzählen dürfen, dass wir in Weimar waren und weder das Goethe- noch das Schiller-Haus besucht haben. :D