Edinburgh

27.08. - 31.08.2018

Meinen 50. Geburtstag wollte ich in Edinburgh feiern. Die Stadt hatten wir bei unserem Mopedurlaub in Schottland nicht besucht, sie soll aber richtig schön sein. Und so kam ich zu meinem ersten Flug seit 13 Jahren. Der Hinflug war etwas unruhig, aber insgesamt habe ich ihn dank Zauberkügelchen gut überstanden.

Übernachtet haben wir im Hotel Radisson Blu direkt an der Royal Mile. Das Hotel liegt sehr zentral und wir hatten ein tolles Zimmer mit Blick zum Arthur's Seat. Das Frühstücksbuffet war ebenfalls gut und reichlich, insgesamt eine sehr gute Wahl. Unser Flug kam bereits um 07:30 Ortzeit in Edinburgh an. Vom Flughafen ging es mit dem Bus in die Stadt, wo wir unser Gepäck im Hotel abluden und dann ging es erstmal zum Frühstücken. Das legendäre full Scottish breakfast war schließlich einer der Gründe für die Wahl des Reiseziels. Und dabei haben wir zum ersten Mal auch Haggis probiert. Diese schottische Spezialität haben wir bei unserem ersten Urlaub ausgelassen, weil wir uns nicht getraut haben. Was sich jetzt als Fehler herausstellte. Haggis ist nämlich ausgesprochen lecker und schmeckt kein bißchen nach Schaf.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, haben wir ein wenig die Stadt erkundet. Da Horst aber gar nicht und ich nur sehr wenig geschlafen hatte, sind wir nur ein wenig umhergelaufen, ehe wir gegen Mittag das Zimmer beziehen konnten. Dort haben wir uns ein wenig ausgeruht und sind dann nochmal in die Stadt gegangen. Um sechs ging es dann aber endgültig ins Bett. Und so haben wir auch das grandiose Feuerwerk zum Abschluss des Edinburgh Festivals am Abend komplett verschlafen. Schade, wär bestimmt schön gewesen. Aber schlafen war auch schön. ;-)

Am Dienstag haben wir zunächst das Edinburgh Castle besichtigt. Schon schick, aber auch gut voll. Die Tickets hatten wir am Vortag im Hotel gebucht, was eine gute Idee war, da wir deshalb an der Kasse nicht anstehen mussten. Die Anlage ist recht weitläufig und man kann dort u.a. die schottischen Kronjuwelen besichtigen. Außerdem einige Militärmuseen, was ich persönlich jetzt nicht so spannend finde, aber ok. Der Ausblick auf die Stadt ist aber toll.

Nach dem Castle sind wir zum anderen Ende der Royal Mile gelaufen und haben eine Teepause im schottischen Parlament eingelegt, inkl. vorheriger Taschenkontrolle. Einen Besuch des Holyrood Palace haben wir uns gespart, da uns der Eintritt zu teuer war. Paläste haben wir schon reichlich besucht und irgendwie sehen die innen eh alle gleich aus. ;-) Also haben wir uns gleich an den Aufstieg zum Arthur's Seat gemacht, dem 251 m hohen Hausberg von Edinburgh. Der Aufstieg ist ein wenig anstrengend, aber von oben hat man ein tolles 360° Panorama über die Stadt und den Firth. Der Rückweg führte uns über die zur Stadt hin vorgelagerte Felsformation Salisbury Crags, von wo man einen tollen Blick auf die Altstadt hat.

Zurück in der Stadt ging es noch auf den Calton Hill oberhalb der Princess Street, von wo man auch einen schönen Blick auf die Stadt hat. Danach ging es zurück ins Hotel und nach einem ausgiebigen Bad gab es nur noch ein leckeres indisches Essen. Kaputt von der vielen Rumlauferei war es dann auch schon Zeit für's Bett.

Am Mittwoch sind wir mit dem Bus zum Ocean Terminal gefahren. Für die öffentlichen Verkehrsmittel gibt es die sog. Ridacard, mit der man alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann, inkl. des Airport Shuttle. Eine gute Investition. Am Ocean Terminal liegt die Royal Yacht Britannia, die ausgemusterte Yacht der Queen, die man besichtigen kann. Auch dafür haben wir Tickets im Hotel gekauft, was auch hier eine gute Idee war. Die Yacht ist ganz interessant und natürlich gab es dort auch eine royale Teepause.

Danach ging es mit dem Bus nach Queensferry zur Eisenbahnbrücke Forth Bridge. Die Auslegerbrücke hatte bei ihrer Eröffnung 1890 die größte Spannweite aller Brücken weltweit. Sie gilt außerdem als die erste Brücke, die vollständig aus Stahl hergestellt wurde und ist Weltkulturerbe. Neben der alten Eisenbahnbrücke liegen zwei neuere Straßenbrücken über den Forth, die Forth Road Bridge aus den 60er Jahren und daneben die Queensferry Crossing von 2017. Über die Forth Road Bridge kann man auch zu Fuß laufen, von dort hat man einen schönen Blick auf den Firth und die Eisenbahnbrücke. Als Abschluss gab es noch ein Kopparberg in Queensferry ehe es zurück in die Stadt ging.

Zurück in der Stadt gab es ein Eis im Princess Street Garden mit schönem Blick auf das Castle. Gefolgt von einem Besuch des örtlichen Tesla Store. Anschließend stand noch ein Besuch des Greyfriars Kirkyard an, wo eine Reihe prominenter Edinburgher begraben ist. Und natürlich ein Besuch der Statue des Greyfriars Bobby. Bobby, ein Skye Terrier, gehörte dem Polizisten John Gray und soll nach dessen Tod im Jahr 1858 die übrigen 14 Jahre seines eigenen Lebens an Grays Grab auf dem Kirchhof der Greyfriars Kirk verbracht haben. Abendessen gibt es heute in einem Pub in der Rose Street und es ist wieder sehr lecker.

An meinem Geburtstag habe ich mich morgens über tolle Geschenke gefreut. Neues Handy und 5 Tage Rennstrecke in Spanien. :D Nach dem Frühstück ging es ins National Museum of Scotland. Das Museum besteht aus zwei Teilen, dem Royal Museum, einem Museum für Naturwissenschaften, Technik und Kunst und dem Museum of Scotland, das sich mit schottischer Geschichte und Kultur befasst. Der Eintritt ist frei und besonders der alte Gebäudeteil des Royal Museum ist wunderschön. Die Ausstellung selbst ist sehr abwechslungsreich und macht Spaß und so haben wir uns auch einige Stunden dort aufgehalten.

Am Nachmittag ging es mit dem Bus zum Strand von Portobello. Nach einem Bummel über die Strandpromenade ging es zurück in die Stadt zu einem Bummel durch die New Town und die dortigen Einkaufsmeilen. Geburtstagessen gab es traditionell beim Mexikaner. Danach noch einen Cider und ein Tonic im Stramach, leider zu früh für die dortige Live-Musik. Trotzdem ein nettes Pub in einer ehemaligen Kirche.

Damit neigte sich unser Besuch in Edinburgh auch schon wieder dem Ende zu. Da unser Flieger zurück erst um 20:00 Ortszeit ging, hatten wir am Freitag aber noch Zeit, um uns einiges anzusehen. Zunächst die St. Giles' Cathedral, die Hauptkirche der Church of Scotland, die wirklich schön ist. Danach besuchten wir das Museum Surgeons' Hall, ein medizinisches Museum mit einer großen Zahl an Ausstellungsstücken aus der Medizingeschichte. Gruselig, was man so alles kriegen kann... Zum Abschluss gab es noch traditionellen Tea for Two in The Hub mit Sandwiches und Scones. Und dann ging es mit dem Bus zurück zum Flughafen. Der Rückflug war recht ruhig und pünktlich und gegen ein Uhr nachts waren wir schließlich wieder zuhause.

Edinburgh ist eine wirklich schöne Stadt, in der es viel zu sehen und zu erleben gibt. Und die Schotten sind ja sowieso ein nettes Volk und das Essen ist natürlich auch was für mich. Allerdings war es mir fast ein wenig zu voll und zu hektisch. Gerade bei den Hauptattraktionen und auf den Hauptmeilen ist es schon arg voll. Und dabei war das Fesival bereits zu Ende. Es gibt zwar auch ein paar chillige Ecken, aber die muss man schon suchen. Trotzdem war es eine wunderbare Geburtstagsreise, die viel Spaß gemacht hat. Und mit dem Wetter hatten wir großes Glück. Zwar war es meist recht windig und natürlich auch nicht sonderlich warm (ist ja Schottland), aber wir hatten keinen Regen und sogar oft Sonnenschein. Wie sich das gehört für einen runden Geburtstag. :-)