Triest

29.12.2018 - 03.01.2019

Silvester 2018/2019 haben wir in Triest verbracht. Die Stadt gilt als "kleines Wien", von 1382 bis 1918 gehörte Triest zum Habsburger Reich und das sieht man der Stadt auch an. Dazu kommt die einzigartige Lage am Golf von Triest, was der Stadt eine ganz besondere Atmosphäre verleiht.

Übernachtet haben wir im Hotel Urban Design im Zentrum von Triest, gleich hinterhalb der Piazza dell'Unità d'Italia. Das Hotel liegt sehr zentral, aber dennoch ruhig. Wir hatten ein tolles Zimmer und das Frühstücksbuffet war ausgezeichnet. Das Auto haben wir in einer Tiefgarage in der Nähe untergestellt, da Parkplätze in Triest knapp und teuer sind. Das Hotel war auf jeden Fall eine sehr gute Wahl.

Bei unserer Ankunft war es bereits dunkel, da wir bei der Anfahrt viel Verkehr hatten. Und so konnten wir den berühmten Piazza dell'Unità d'Italia gleich in voller Beleuchtung bewundern. Abendessen gab es sehr traditionell im Buffet Al Vecio Canal mit toller Musik, aber ausgesprochen unfreundlicher Bedienung.

Am 30.12.2018 sind wir dem Stadtrundgang aus dem Reiseführer gefolgt, der an allen großen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Start war wieder die Piazza Grande (wie ihn die meisten Einheimischen immer noch nennen), von dort ging es weiter zum Piazza della Borsa, wo es eine kleine Eislaufbahn gibt. Durch breite Straßen mit wunderbaren Gebäuden führte der Weg weiter zur Synagoge, die leider geschlossen war. Danach ein Abstecher in den Muzio-Tommasini-Park, in dem jede Menge Büsten der vielen Dichter und Schriftsteller stehen, die in Triest gelebt haben. Danach war es Zeit für eine Kaffeepause in der Viale XX Settembre, schließlich gilt Triest als Hauptstadt des Kaffees.

Gestärkt ging es weiter zum Canal Grande, einem kleinen Bootshafen in der Stadt. Dort haben wir die serbisch-orthodoxe Kirche besichtigt, die sehr sehenswert ist. Am römischen Theater vorbei sind wir auf den San Giusto Hügel geklettert und haben dort die Kathedrale und das Castello besucht, von wo man einen tollen Blick auf den Hafen und die Bucht hat. Auf dem Rückweg haben wir natürlich auch beim Richardsbogen vorbeigeschaut, dem letzten noch erhaltenen Bestandteil der römischen Stadtmauer. Im Barcelona gab es dann zur Stärkung ein paar spanische Tapas.

Über den Hafen ging es zurück zur Molo Audace, einem Kai beim großen Platz. Der Name leitet sich vom italienischen Zerstörer Audace ab, der am 03.11.1918 an dieser Stelle anlegte und Triest unter italienische Kontrolle brachte. Nach einer ausgiebigen Dusche gab es Abendessen im Taste Tipical Triestin Buffet am Canal Grande mit einer fantastischen Meeresfrüchte-Platte als Vorspeise und sehr leckeren Spaghetti.

An Silvester haben wir uns ein Tagesticket für den Bus gekauft und sind morgens zum Schloss Miramare gefahren. Das Schloss wurde 1860 für Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich, den Bruder Kaiser Franz Josephs I., und seine Gattin Charlotte von Belgien erbaut. Maximilian wurde kurz später der ziemlich glücklose Kaiser von Mexiko. Das Schloss liegt wunderbar direkt am Wasser und kann auch innen besichtigt werden. Da wir recht früh dran waren, haben wir das auch gemacht. Wenig später musste man lange anstehen, da hätten wir uns die Besichtigung gespart.

Nach dem Schloss-Besuch sind wir mit dem Bus weiter zur Grotta Gigante gefahren. Die Höhle ist 380 m lang und 160 m tief. Sie gilt als größte Schauhöhle der Welt. In der Höhle befinden sich zwei geodätische Pendel mit rund 100 m Länge zur Erforschung der Erdgezeiten.

Zum Abschluss ging es mit dem Bus noch zum Monte Grisa, auf dem eine in den 1960er Jahren erbaute Wallfahrtskirche steht. Die Kirche selbst ist nicht so toll, aber der Blick vom Berg phänomenal. Wir konnten einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen ehe es mit dem Bus zurück in die Stadt ging. Essen ist Silvester ja immer ein Problem, da meist alles reserviert oder geschlossen ist. Auch wir haben wieder wenig Glück und bekommen ein eher durchwachsenes Essen für sehr viel Geld. Ausreichend ist es auch nicht, weshalb Horst anschließend noch einen Döner braucht. Am großen Platz ist eine Bühne aufgebaut, wo eine Band spielt, aber da ist es uns zu voll. Und so genießen wir das wirklich tolle Feuerwerk auf der Molo Audace vom Ufer aus.

An Neujahr war eigentlich alles geschlossen. Wir sind am Vormittag ein wenig durch die Stadt spaziert und dann mit dem Bus nach Duino gefahren, wo wir eigentlich das dortige Schloss besichtigen wollten. Das Schloss befindet sich im Besitz der Familie Thurn und Taxis, war allerdings ebenfalls geschlossen. Also gab es nur eine ausgiebige Kaffeepause am Meer ehe es mit dem Bus zurück in die Stadt ging. Dort haben wir uns eine Ausstellung mit Bildern des Fotografen Terry O'Neill angesehen. Abendessen gab es in der Pizzeria Bianco, wo wir ausgezeichneten Tintenfisch zur Vorspeise und eine fantastische Pizza verzehrt haben. Danach gab es einen Absacker in der Bar Borsa mit netter Bedienung und guter Musik.

Auch am Mittwoch hatten wir wieder tolles Wetter, wie zum Glück alle Tage des Urlaubs. Am Vormittag haben wir noch ein paar Kirchen besichtigt. Außerdem standen die berühmten Cafehäuser auf dem Programm. Das Café San Marco ist wirklich schön und lohnt einen Besuch. Auch das Tommaseo kann man gut besuchen, während man sich das Specchi direkt am Platz getrost sparen kann. Mittag sind wir mit dem Bus zum Obelisk von Opicina gefahren und von dort den wirklich schönen Panoramaweg nach Prosecco gelaufen. Auch hier bieten sich immer wieder spektakuläre Ausblicke auf Triest und den Golf.

Zurück in der Stadt ging es zum Sonnenuntergang zur Molo Audace und dann noch ein wenig zum Shopping. Abendessen gab es im Buffet Da Siora Rosa, einem der traditionellsten in Triest, mit leckerer Hausmannskost. Und da es die Arbeiter tatsächlich geschafft hatten, die gesamte Bühne abzubauen, konnten wir die Piazza Grande noch einmal ganz ohne Bühne bewundern. Zum Abschluss ging es nochmal in die nette Bar Borsa auf einen Absacker.

Dann mussten wir leider schon wieder nach Hause. Triest ist eine wunderbare Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir haben die entspannte Atmosphäre sehr genossen. Wer Wien mag, dem wird auch Triest gefallen und Kaffee-Liebhaber sind hier sowieso bestens aufgehoben. Toll fanden wir auch, dass die Stadt (noch) nicht so überlaufen ist und man den Aufenthalt in Ruhe genießen kann. Eines der Highlights: der Weihnachtsmann auf einer roten Ducati Panigale. Leider waren wir zu langsam für ein Foto... War ein klasse Urlaub!