Bled

13.11. - 20.11.2025

Die Hochzeitstag-Wanderreise 2025 ging nach Slowenien. Die Auswahl an Hotels war nicht sehr groß, die Wahl fiel schließlich auf das Hotel Ribno Alpine Resort in der Nähe von Bled. Dort hatten wir ein tolles Zimmer, gutes Essen und sehr nettes Personal. Der sehr überschaubare Wellnessbereich kostet extra und wurde deswegen nur ein Mal genutzt. Abzüge in der B-Note gibt es auch für die Tatsache, dass es erst ab sieben Abendessen gibt. Aber ansonsten ein gutes Basislager für schöne Touren im Triglav Nationalpark.

Ohne Stau kommen wir am frühen Nachmittag in Ribno an und nach dem Auspacken machen wir einen Spaziergang nach Bled, wo wir am See die schöne Abendstimmung genießen und ein wenig durch die Shops bummeln.

Die erste Tour führt uns am Freitag auf den 1.265 m hohen Galetovec. Der Aufstieg führt uns von Bohinjska Bela über schöne Almen und den 1.250 m hohen Turn zum Aussichtspunkt. Hier hätte man theoretisch einen tollen Blick in die Karawanken und zum Bleder See. Praktisch sind wir leider ziemlich in den Wolken und sehen nicht allzu viel...

Der Abstieg führt durch schöne Wälder und über weitere Almen zurück nach Bohinjska Bela. Hier ist es auch wieder sonnig, aber da der Gipfel weiterhin in Wolken ist, müssen wir uns nicht ärgern. Eine wirklich schöne Rundtour und außerhalb der Saison auch schön ruhig. ;-)

Da es noch früh ist und es ja erst um sieben Abendessen gibt, machen wir noch einen Abstecher nach Bled und gönnen uns eine erste Kremšnita, die örtliche, kalorienarme Spezialität. Danach machen wir im Leguano Shop Halt, wo ich wirklich tolle Barfuß-Bergschuhe finde. Genau sowas suche ich schon lange, bequem und wasserdicht mit einer rutschfesten Sohle. Groundies All Terrain High 2.0 sind eine absolute Empfehlung, sie werden sich in den nächsten Tagen mehr als bewähren. Bester Kauf seit Langem!

Am Samstag fahren wir mit dem Auto nach Planina pod Golico oberhalb Jesenice. Der Golica (Kahlkogel) steht auf dem Programm. Im Mai und Juni ist der ganze Berg voller Narzissen und voller Touristen, heute begegnen wir kaum jemandem. Für den Aufstieg nehmen wir den einfacheren, rechten Weg zum Maria Elend Sattel mit tollen Ausblicken in die Julischen Alpen und das Drau-Tal in Kärnten.

Auf dem Berggrat ist es extrem stürmisch und sehr kalt, schnell wird so ziemlich alles angezogen, was wir dabei haben. Leider sind wir auch heute weiter oben wieder in dichten Wolken und auf dem 1.834 m hohen Gipfel sehen wir einen Sch***. Müssen wir uns halt die tolle Aussicht im Internet angucken und dazu denken.

Keine Sicht, kalt, stürmisch - da halten wir uns nicht lange auf dem Gipfel auf und steigen schnell zur Golica Hütte ab. Dort machen wir Brotzeit und nehmen dann den direkten Steig zurück nach Planina pod Golico, mit einer spannenden Passage über Eisenstege mit Seilsicherung. Nix für schwache Nerven!

Für Sonntag ist Regen angekündigt, deswegen planen wir keine Bergtour. Mit dem Auto fahren wir zum Bohinjsko Jezero und steigen dort zunächst an der Mostnica entlang Richtung Wasserfall hoch. Das Tal ist ein Traum, der kleine, smaragdgrüne Fluss hat sich eine tiefe Schlucht gegraben und hinter jeder Kurve ein neuer, toller Blick.

Nach der Schlucht geht es durch einen wunderbaren Talkessel weiter zum Wasserfall. Immer wieder regnet es etwas, aber es kommt auch mal die Sonne durch, was uns zauberhafte Regenbogen beschert. Zurück geht es auf der anderen Seite des Baches, nochmal neue, tolle Blicke.

Zurück am See beschließen wir, diesen noch zu umrunden. Das wird dann nicht nur eine sehr lange Strecke, sondern es fängt auch noch an zu regnen und zwar richtig. Blöderweise verpasse ich den Zeitpunkt, die Regenhose überzuziehen und so sind wir bald patschnass und durchgefroren und ich habe keinen Bock mehr. In Ribcev Laz stelle ich mich unter und tausche die nasse Hose gegen die Regenhose. Horst joggt derweil zum Auto und holt mich dann ab. Liebe! :-)

Auch für den Hochzeitstag am Montag ist Regen angekündigt und wir machen einen Ausflug nach Ljubljana. Am Vormittag ist es noch recht schön und wir erkunden die Stadt, fahren mit der Bahn zur Burg hoch und klappern die wenigen Outdoorläden ab, leider erfolglos. Aber wenigstens gibt es einen Entenladen, den wir natürlich plündern.

Leider fängt es ab Mittag ziemlich an zu regnen, was natürlich die Sightseeing Laune etwas trübt. Also schlendern wir nur noch ein wenig umher, machen das obligatorische Drachen-Selfie und fahren dann zurück. Auf der Rückfahrt genießen wir einen fantastischen Sonnenuntergang, der die schneebedeckten Gipfel beleuchtet, ab ca. 1.000 Höhenmeter hat es geschneit.

Am Dienstag haben wir gutes Wetter, aber es ist sehr kalt geworden. Wir haben eine Tour auf den Debela pec im Pokljuka geplant. Mit dem Auto geht es hoch bis kurz vor Pokljuka, hier liegt bereits Schnee. Zuerst geht es recht moderat zur Lipica Alm mit einem tollen Panorama, dann weiter zur Planina Lipanca Hütte.

Nach der Hütte wird es dann schwierig. Es folgen zwei lange, sehr steile und felsige Anstiege und der Weg ist schwer zu finden, da die Markierungen zugeschneit sind und wir als erste nach dem Schneefall unterwegs sind. Laut Internet soll die Tour auch bei Schnee problemlos machbar sein, das würde ich aber so nicht unterschreiben. Durch den Schnee ist es auch extrem anstrengend und ich bin ziemlich k.o. Auf dem Grat werden wir dann aber zumindest mit einem tollen Blick auf den Triglav belohnt.

Wir gehen noch ein gutes Stück am Grat weiter, dann sehen wir aber, dass es zum Gipfel des Debela pec noch ein ziemliches Stück ist und es ist schon nach eins. Da es jetzt im November schon früh dunkel wird, beschließen wir daher lieber umzukehren und nur noch den kleineren Gipfel des Okroglez mit 1.965 m mitzunehmen.

Für den letzten Tag haben wir uns eine Wanderung direkt vom Hotel rund um den Bleder See mit diversen Aussichtshügeln vorgenommen. Los geht's im Nebel vom Hotel aus hinunter ins Tal der Sava Bohinjka und am Fluss entlang zum Bleder See.

Vom See aus nehmen wir den durchaus anspruchsvollen Steig links zuerst auf den Mala Osojnica und dann weiter auf den Velika Osojnica. Von beiden Hügeln aus hat man eine fantastische Aussicht auf den Bleder See und in die Karawanken, die nur leider unter Wolken liegen. Auf dem einfacheren Abstieg geht es zurück zum See und am Ufer entlang zur Bleder Burg.

Es bieten sich immer andere, schöne Ausblicke auf See und Insel. Zwar steigen wir zur Burg hoch, besuchen sie aber nicht innen, da wir sie schon auf einer Mopedtour besichtigt haben. Von der Burg geht es hinunter nach Bled auf eine weitere Kremšnita, die uns vom Roboter serviert und von einem Spatz angepickt wird. Die gibt uns genügend Körner für den letzten Abschnitt.

Weiter geht's auf den Straza Hügel gegenüber der Bleder Burg. Leider ist die Sommerrodelbahn geschlossen, die hätten wir uns sonst natürlich gegeben! Aber so geht es zu Fuß hinten den Hügel wieder runter und über den Homc zurück in Richtung Ribno.

Eine letzte, überraschend alpine Challenge ist der Anstieg auf den Ribenska gora, den Hügel hinter unserem Hotel. Über einen seilversicherten Grat kommt man zum Gipfel mit der slowenischen Fahne. Von hier könnte man sogar den Triglav sehen, der ist nur leider wieder in Wolken. Über nette Serpentinen geht es dann zurück zum Hotel. Toller Abschluss unseres Wanderurlaubs in Slowenien!

Am Donnerstag geht es dann wieder nach Hause. Wir wachen auf und draußen ist es weiß, es hat in der Nacht bis runter geschneit und schneit weiter. Auch auf dem Heimweg haben wir über die Tauern Schnee, wir kommen aber gut durch. Es war wieder ein wunderbarer Urlaub, oft anstrengend, aber schön. Insgesamt war es angenehm ruhig, wenig Touristen unterwegs, das ist hier während der Saison anders, da wär's mir zu voll. Aber in der Nebensaison lohnt sich Slowenien auf jeden Fall, ist auch nicht weiter weg als Südtirol, aber dafür wesentlich günstiger. ;-)